Textilherstellung in dritter Generation

Im Jahre 1921 begann Erich Woitschek, der Großvater der heutigen Geschäftsführer, seine Lehre zum Textilkaufmann beim Einzelhandelskaufmann Cohn in Breslau. Er wollte dort das Textil- und Bekleidungsgeschäft von Pike auf lernen. Gemeinsam mit Georg Kluge gründete er dann in den 30er Jahren Produktionsbetriebe in Liegnitz und Rybnik.

Nach den Kriegswirren siedelte sich die Fa. Kluge & Co. unweit des heutigen Standortes an. Von der Bevölkerung wurden Bettlaken erstanden, in den verlassenen Räumlichkeiten eines Tanzsaales in Halver-Oeckinghausen zu Stoffbahnen zusammengenäht und in Mönchengladbach bunt bedruckt. Aus diesen Stoffen nähte man dann in Oeckinghausen Kleider und Schürzen.

Die starke Nachfrage der Nachkriegsjahre ließ das Unternehmen schnell wachsen. Mit ca. 1.200 Mitarbeitern in Österreich, Luxemburg und Deutschland produzierte man eine breite Palette an Oberbekleidung. Durch die stark veränderte Lohnsituation in Deutschland war jedoch ein Fortbestand des Unternehmens in dieser Form Anfang der 70er Jahre nicht mehr möglich. Die wachsende Internationalisierung und die daraus resultierenden Verlegungen von Produktionsstandorten stellte die gesamte Textilbranche in Deutschland vor schwierige Herausforderungen.

Der neue Grundstein

 

In dieser äußerst kritischen Zeit wagte Klaus Wallmann, der Vater der heutigen Geschäftsführer, am 11.03.1971 die Gründung der „Orbis Textil GmbH“. Mit einer Fokussierung auf Herren- und Knabenhemden und einer Verlagerung der Produktion in die Balkanstaaten legte er den Grundstein für eine finanziell langfristig gesunde und erfolgreiche Unternehmensentwicklung. Damals hieß das Zauberwort „passive Lohnveredelung“: Modelle, Schnitte, Stoffe, jeder Knopf und jedes Garn musste in die neuen Produktionen transportiert werden, ständige Präsenz vor Ort war entscheidend für Qualität und Lieferfähigkeit. Und aufgrund von konkreten Kundenwünschen begann man dann mit den ersten Trachtenmodellen: Hemden rot-weiß kariert und klassisch weiß mit Biesen – das waren die Vorläufer der erfolgreichen OS-Trachten-Kollektion.

Mitte der 90er Jahre traten dann die beiden Söhne von Klaus Wallmann in das Unternehmen mit ein. Die stetige Expansion erforderte eine räumliche Veränderung. Es entstand ein moderner Neubau für Verwaltung und Kollektionserstellung, eine Musternäherei sowie ein umfangreiches Lager in der Nachbarschaft des alten Firmensitzes in Oeckinghausen. Im Jahre 2007 wurden Dr. Jens und Mark Wallmann geschäftsführende Gesellschafter.

Unter ihnen wird das Familienunternehmen beständig mit einem freundlichen und kompetenten Team an Mitarbeitern weitergeführt und eine umfangreiche Trachten- und Jagdmodenkollektion für Damen und Herren steht im Mittelpunkt. 

Stillstand ist Rückschritt

Die positive Unternehmensentwicklung führte im Jahr 2014 zu einer erneuten Standorterweiterung mit dem Bau eines modernen Logistikzentrums mit Hängeversand. Die konsequente Ausrichtung auf die steigenden Anforderungen der digitalen Welt spiegelte sich in der Anschaffung der hochmodernen Produktfotografie-Anlagen im Jahre 2018 wieder.

Stillstand ist Rückschritt: Orbis Textil wird sich auch in Zukunft stetig positiv weiterentwickeln, zukünftige Trends erkennen und in maßgeschneiderte Lösungen umsetzen– sei es in der Mode, in der Technologie, in der Logistik oder im Vertrieb.

Und Mitarbeiter, Kunden und den Standort Halver wird es freuen: Die vierte Generation steht bereits in den Startlöchern!